Monteur im Fahrstuhlschacht eingeklemmt und getötet
Bei einem Arbeitsunfall in Herford ist am Mittwoch ein Mann aus Paderborn ums Leben gekommen. Der 39-Jährige ist nach Angaben der Polizei in einem Fahrstuhlschacht eingeklemmt worden. Der Monteur war bereits tot, als die Rettungskräfte eintrafen.
Laut den ersten Ermittlungen war der Mann auf das Dach des Fahrstuhls in einem Neubau geklettert. Warum sich der Lift dann in Bewegung setzte und nicht gestoppt werden konnte, muss jetzt nach Angaben eines Polizeisprechers von einem Gutachter geklärt werden. Auch der Arbeitsschutz der Bezirksregierung Detmold hat Ermittlungen aufgenommen. Ein Notfallseelsorger kümmerte sich um die geschockten Kollegen. (Quelle: dpa, 21.04.21)
Hier der ausführliche Bericht der Feuerwehr Herford
„Um 08:00 Uhr am Mittwochmorgen wurden der Löschzug Mitte und die Löschgruppe Schwarzenmoor der Feuerwehr Herford zu einer Hilfeleistung in die Bruchstraße alarmiert. Die hauptamtliche Wache war zunächst noch bei einem weiteren Einsatz gebunden, konnte sich aber kurzfristig ebenfalls für den neuen Einsatz freimelden.
Beim Eintreffen mussten wir feststellen, dass ein Monteur einer Aufzugfirma bei Arbeiten an einem neu installierten Aufzug zwischen der Decke des Aufzugschachtes und dem Dach des Fahrkorbes, auf dem eine Leiter stand, eingeklemmt war. Andere Arbeiter die ebenfalls auf der Baustelle beschäftigt waren, waren dem Monteur bereits zur Hilfe geeilt, konnten ihn aber nicht erreichen.
Auch der Notarzt konnte zunächst nicht zum Eingeklemmten gelangen, sodass schnellstmöglich eine provisorische Erstöffnung geschaffen werden musste. Der Monteur war zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr ansprechbar.
Notarzt stellt Tod fest
Um eine Gefährdung für die Rettungskräfte, aber auch für den Verunfallten selbst auszuschließen war es notwendig, den Fahrkorb zunächst gegen weiteres Bewegen zu sichern. Als dieses gelang, konnten wir mit technischem Gerät ein Loch in die Decke des Fahrkorbes schneiden. Der Notarzt konnte dann allerdings nur noch den Tod des 39-jährigen aus Paderborn feststellen.
Wir konnten dann nach Rücksprache mit weiteren Fachleuten den Korb sicher ablassen und die Bergung des Verunfallten einleiten. Die Kriminalpolizei beauftragte einen Gutachter mit der Ermittlung der Unglücksursache, auch das Arbeitsschutzdezernat der Bezirksregierung Detmold war mit Beamten vor Ort.
Wir waren mit insgesamt ca. 30 Einsatzkräften der Feuerwehr, zwei Notärzt*innen und einer leitenden Notärztin, sowie einem Rettungswagen vor Ort. Ein Notfallseelsorger wurde ebenfalls hinzugerufen und kümmerte sich um die Ersthelfer und Augenzeugen auf der Baustelle.
Im Anschluss an diesen belastenden Einsatz gab es für die eingesetzten Kräfte der Feuerwehr Herford noch eine gemeinsame Einsatznachbesprechung, an dem auch das PSU-Team (psychosoziale Unterstützung) teilnahm.“